Was ist das Leben wert?


Oft frage ich mich, was das Leben eigentlich wert ist. Ich möchte dabei nicht nur auf das Finanzielle eingehen, sondern auch auf die moralische Seite.

Sie sind überall und sie wollen unser Geld: Supermärkte und andere Geschäfte. Egal wohin man geht, man benötigt Münzen, Scheine oder zumindest eine Kreditkarte. Wir gehen in Einkaufsstätten und kaufen dort beispielsweise Obst, Gemüse und Wasser- die Wirtschaft hat uns von Kindesbeinen an erfolgreich beigebracht, dass man für alles Geld bezahlen muss.
Obst, Gemüse und Wasser sind aber eben nun mal Dinge, die ohne großes Zutun von Menschen entstehen. Bauern haben irgendwann ein Feld für sich in Anspruch genommen und der Staat verlangte Geld dafür. Um Geld verdienen zu können, lässt sich der Bauer sein Gemüse also bezahlen.
Natürlich ist es in Ordnung, etwas dafür zu verlangen, dass (unterbezahlte) Helfer sich monatelang um Kartoffeln, Möhren, Tomaten und Spargel kümmern. Auch die Erntegeräte müssen schließlich finanziert werden. Aber an dieser Stelle geht es um Grundsätzliches.
Wir haben verlernt, dass nicht alles auf dieser Welt etwas kostet. So wie das Sonnenlicht, werden uns auch Obst und Wasser geschenkt.
Auch bei der nassen Flüssigkeit sind findige Geschäftsleute hingegangen und haben sich Quellen gekauft. Es gibt nur wenige freie, öffentliche Wasserquellen, an denen Menschen heute noch gratis Wasser trinken und zapfen können. Das ist doch unglaublich!
Selbst wenn wir Zweisamkeit oder jemandem zum Reden benötigen, wird unser Geld gebraucht: von Callboy´s oder Psychotherapeuten.

Der eigentliche Wert, der unseres Lebens, ging in den letzten Jahrzehnten verloren. Wir wissen, dass Gurken im Supermarkt 99 Cent kosten und eine Wasserflasche 35 Cent zuzüglich 25 Cent Pfand. Wir sind profitorientierten Firmen ausgesetzt. Erhöhen diese die Preise, müssen wir es hinnehmen.
Aber was ist unser Leben wert?
Haben wir kein Geld, bekommen wir keine Nahrung- nicht einmal Wasser wird uns zugestanden. Ist das menschenwürdig? Das denke ich nicht.
Der Großteil der Menschen arbeitet überhaupt nur, um seine Lebensmittel zahlen zu können- und benötigt meist noch Zuschuss vom Staat.
Arbeitssuchende Menschen müssen sich vor selbigem blank ziehen und sich viele Schikanen gefallen lassen, die weder moralisch einwandfrei, noch mit dem Grundgesetz vereinbar sind.
Ist so etwas das Leben wert?
Wird ein Mensch wirklich nur durch Geld und seinen gesellschaftlichen Status etwas wert?

Ein bedingungsloses Grundeinkommen schafft da Abhilfe. Der Gedanke dahinter ist nämlich, dass jeder Mensch gleich viel Einkommen hat und sich so nicht nur die überlebenswichtigen Dinge wie Lebensmittel selbst finanzieren kann, sondern auch ein Mindestmaß an Freiheit und Luxus.
Und mit Luxus ist noch lange kein zweiwöchiger Urlaub auf den Malediven oder eine zwölf Meter lange Yacht im Pazifik gemeint, sondern ein dichtes Dach über dem Kopf, Kleidung ohne Löcher, in welcher man sich wohlfühlt oder im Winter eine funktionierende Heizung- alles Dinge, die für jeden selbstverständlich erscheinen, für Hartz IV- Empfänger aber oftmals unerreichbar sind.
Daneben kann es nur eine zweite Möglichkeit geben, unserer moralischen Verantwortung des Lebens gerecht zu werden: indem wir langfristig auf Geld und eine Währung verzichten. Geben und Nehmen heißt das Gebot, welches wir bereits im Supermarkt umsetzen: wir geben Geld und nehmen die Ware mit.
Nur müssen wir das wieder ohne Zahlungsmittel beziehungsweise mit gleichen Chancen für alle tun.

Ich jedenfalls möchte nicht in einer Welt leben, in der man für alles, was selbstverständlich ist, zahlen muss und Status über Leben geht.