Meine Änderungen zur DSGVO


Die letzten Wochen habe ich einiges auf meinem Blog getan, um den neuen Vorgaben der DSGVO zu entsprechen. Was das überhaupt ist und was ich alles geändert habe, erkläre ich in diesem Beitrag.

Hinweis: Natürlich bin ich kein Rechtsanwalt und habe mir deshalb die folgenden Informationen selbst im Internet zusammengesucht. Ich erteile also keine Rechtsberatung und gebe nur meine Meinung wider, die kein Gewähr auf Richtigkeit leistet.

Was ist die DSGVO?

Die DSGVO oder die Datenschutz- Grundverordnung wurde bereits im Mai 2016 beschlossen, doch es gab eine Übergangsfrist, um die Änderungen umzusetzen, die am 24. Mai 2018 endet. Sie soll es Internetnutzern besser ermöglichen, über ihre Daten Bescheid zu wissen und sie gegebenenfalls löschen zu lassen. Vor allem sollen Seitenbetreiber und Unternehmen weniger Daten erheben und ausführlich über die erhobenen Daten aufklären.

Die neue Datenschutzverordnung gilt ab 25. Mai 2018, erfahren habe ich selbst erst Mitte April davon, also einen guten Monat vorher. Blogbetreibern sagt nämlich niemand, wenn sich Gesetze ändern, das muss man selbst herausfinden, indem man gezielt nach Gesetzesänderungen sucht und diese so gut wie möglich umsetzt.
Doch was hat sich nun im Einzelnen geändert?

Datenerhebung

Als erstes möchte ich angeben, welche Daten ich konkret erhebe, darüber muss man sich nach der neuen Datenschutzverordnung nämlich im Klaren sein und ein Verzeichnis anlegen. Wenn mir jemand eine Mail schreibt, erhalte ich natürlich seine E- Mail- Adresse und halt seinen angegebenen Namen, den ich selbstverständlich nicht auf Richtigkeit überprüfen kann. Sonst speichere und erhalte ich keine Daten!
Aber Blogger/ Blogspot tut das, indem Cookies meiner Blogbesucher gespeichert werden, die mir in Statistiken anzeigen, welche Artikel am häufigsten besucht werden, woher meine Leser kommen etc. Ich selbst kann- wie man sich denken kann- auf keine persönlichen Daten meiner Besucher zugreifen, das können nur Behörden, die sich an Blogger wenden.
Google Analytics nutze ich übrigens nicht.

Sichere Verbindung

In den letzten Wochen habe ich nicht nur meinen Blog auf das derzeit sichere SSL umgestellt, sondern auch alle darauf befindlichen Links- bei hunderten Beiträgen während meiner Bloggertätigkeit hat das am längsten gedauert. Das alles musste ich händisch machen, da ich weder mit Plugins arbeite und mich damit auskenne, noch Mitarbeiter beschäftige, die mir diese Sisyphos- Arbeit abnehmen könnten.

Kommentare

Da ich in den letzten Jahren ohnehin sehr wenig Kommentare auf meine Blogartikel erhalten habe, habe ich mich dazu entschieden, die Funktion erst einmal komplett abzustellen, da ich laut DSGVO meine Leser nun einwilligen lassen muss, dass ihre Daten bei der Abgabe eines Kommentares gespeichert werden. Da Blogger/ Blogspot diese Funktion aber (noch) nicht hergibt und ich aus o. g. Gründen kein Plugin installieren wollte, fand ich dies die bessere Lösung- wenn das natürlich auch eine erschwerte Kommunikation zu interessierten Lesern und neugierigen Fans bedeutet. Gleichzeitig musste ich auch alle vorhandenen Kommentare löschen, da mir sonst eine Speicherung von persönlichen Daten, an die ich gar nicht komme, hätte vorgeworfen werden können.

Twitter

Schon seit meinem neuen Design verwende ich kein Twitter- Widget mehr, meine Tweets hatte ich erst gar nicht auf meinem Blog eingebunden. Da Twitter auch Nutzerdaten sammelt, selbst, wenn man dort nicht registriert ist (einfach aufgrund dieses Widgets) ist es nicht mehr DSGVO- konform. Seit längerem setze ich nur einen Link auf meinen Twitter- Account, sodass mir interessierte Leser dorthin folgen können.

YouTube

Da ich schon seit 2017 keinen YouTube- Kanal und folglich auch keine eingebetteten Videos mehr habe, hat mich dieser Punkt in der neuen Verordnung nicht betroffen. Blogs, die ein YouTube- Video einbinden, müssen nun dort zuvor ein Häkchen bei den Datenschutzeinstellungen setzen.

Leseproben

Weil ich aufgrund der DSGVO keine Widgets mehr verwenden wollte, habe ich alle Leseproben von meinem Blog entfernt, die zuvor über Amazon eingebunden waren. Da ich ohnehin keine Daten vorliegen hatte, ob die Leseproben auf meinem Blog überhaupt genutzt werden, ist mir dieser Schritt sehr leicht gefallen.

Blogübersetzungen

Anders sah das bei der Sprachübersetzung auf meinem Blog aus. Dieser Schritt ist mir wirklich schwer gefallen, weil ich jeden Monat neben deutschen Lesern auch Besucher aus Irland, Italien, Polen, Schweden, USA, Russland... auf meinem Blog habe. Die Übersetzungen lieferte Google Translate, welches wohl ebenfalls Daten von Nutzern sammelt- egal, ob man irgendwo registriert ist oder nicht. Ob ich nun in den nächsten Monaten weniger Blogbesucher haben werde, wird sich herausstellen, aber ich hoffe, dass meine ausländischen Leser eine andere Lösung finden werden, um meine Artikel in der für sie passenden Sprache zu übersetzen.

Blogliste

Auch meine Blogroll, welche sich etwas versteckt in meiner Sidebar befunden hatte, musste weichen. Ich denke, dass Blogs untereinander kommunizieren sollten und man auch auf andere Blogs hinweisen sollte. Die neue Datenschutzgrundverordnung erschwert dies und da ich mir von meinen Blogbesuchern nicht ständig und überall Zustimmungen einholen kann, habe ich auch diese entfernt. Vielleicht war dies unnötig, aber es ist besser, mehr für den Datenschutz zu tun, als zu wenig. Die verlinkten Blogs habe ich darüber unterrichtet.

Kontaktaufnahme

Da ich sowieso kein Kontaktformular besessen habe (wofür Blogbetreiber nun auch eine Einwilligung vom Kontaktsuchenden benötigen) habe ich die Seite Kontakt gelöscht, auf welcher ich nur meine E- Mail- Adresse gesondert angegeben habe. Wer nun Kontakt mit mir sucht, findet alle nötigen Daten im Impressum.

Cookie- Hinweis

Hier war ich Blogger/ Blogspot dankbar, da ein Cookie- Hinweis (Opt-in) bereits seit längerer Zeit meinen Blogbesuchern angezeigt wird. Ab 25. Mai 2018 werden diese Hinweise stärker kontrolliert und wahrscheinlich wird auch die Plattform, über die mein Blog betrieben wird, ab diesem Zeitpunkt einen ausführlicheren Cookie- Hinweis setzen.

Impressum und Datenschutz

Weil nun auch besonders auf den Cookie- Hinweis geachtet wird, der gerätebedingt auf Tablets/ Smartphones/ Computer einen Teil meines Menüs abdecken könnte, habe ich im Footer noch einmal das Impressum und die Datenschutzerklärung verlinkt, sodass ich dort auf der sicheren Seite bin. Das sieht zwar unschön aus, muss aber sein.
Gleichzeitig habe ich die Datenschutzerklärung DSGVO- konform gehalten und auch das Impressum aktualisiert. Vermutlich wird sich hier in den nächsten Wochen und Monaten noch mal etwas ändern, sobald es neue Rechtsprechungen, Gesetze und Urteile zur konkreten Umsetzung der DSGVO gibt. Diese Änderungen werde ich dann selbstverständlich umsetzen.

Kritik

Natürlich ist ein besserer Datenschutz notwendig, aber einen hundertprozentigen Datenschutz gibt es im Internet ohnehin nicht. Die neue DSGVO soll vor allem große Unternehmen zu mehr Datenschutz verpflichten. Wir kleinen Blogger haben aber dadurch einen großen Aufwand, um alles einigermaßen rechtskonform zu gestalten, denn wir sind in der Regel 1- Personen- Blogs, die ohnehin keine eigenen Daten von unseren Blogbesuchern erheben. Uns wird es durch das neue Gesetz schwerer gemacht, nicht in rechtliche Fallstricke zu tappen, da wir alle keine Anwälte sind, in der Regel kein Geld mit unseren Blogs verdienen (die DSGVO- konforme Umstellung müssen wir übrigens gratis selbst erledigen) und uns auch nur über Umwege Anwälte leisten können.
Kritisieren möchte ich auch meinen Hoster Blogger/ Blogspot, der scheinbar bei der Umsetzung der DSGVO zu schlafen scheint, denn noch stellt er weder einen ADV- Vertrag (Auftragsdatenverarbeitungsvertrag) für seine hunderttausenden Nutzer zur Verfügung, noch gibt es irgendwelche Informationen, welche Änderungen zukünftig geplant sind. Wenn Blogspot weiter bestehen will, ist es aber nur logisch, dass der Hoster irgendwann DSGVO- konform wird.

Fazit

Ich rate allen Bloggern, nicht in die gerade im Netz anzutreffende Massenhysterie zu verfallen, denn wir sind alle nur Menschen und wer- wie ich- gewillt ist, seinen Blog der neuen DSGVO anzupassen, sollte nichts oder nur wenig zu befürchten haben. Leider haben viele schon ihre Blogs gelöscht oder sind mit dem Umzug zu einem vermeintlich besseren Hoster heillos verzweifelt.
Ins Visier der Datenschützer werden offenbar vor allem die Datenkraken Facebook, Instagram, Google usw. geraten, aber auch mittelständische und kleinere Unternehmen, vor allem Onlineshops, die ja wirklich personenbezogene Daten erheben. 1- Personen- Blogs werden wahrscheinlich- wenn überhaupt- nur von unseriösen abmahngeilen Anwälten unter die Lupe genommen, bei diesen ist aber sowieso nichts zu holen, weswegen solche Anwaltskanzleien bei kleinen Blogs nicht weit kommen werden.
Wir sollten uns also nicht verrückt machen, sondern die Vorgaben der DSGVO bestmöglich umsetzen. Wenn wir unsere Blogs voreilig löschen, entziehen wir uns nur selbst unsere Stimme.

DSGVO- konforme Links zum gleichnamigen Thema:
tanjaseverydayblog.com- DSGVO für Blogger- Meine kleine Checkliste
selbststaendig-im-netz.de- DSGVO- Was man bei eigenen Websites und Blogs beachten muss
chris-tas-blog.com- DSGVO betrifft auch Blogger
elablogt.com- DSGVO- und was geht mich als Blogger das an?
blogmojo.de- Blogspot & DSGVO: Checkliste (und ungelöste Fragen!)