Nachbarn verachten LGBT´s

Homosexualität ist ein Thema.
Nachbar sein auch.
Wenn beides aufeinander trifft, kann es zu Konflikten kommen.

Nur die wenigsten können sich ihre Nachbarn aussuchen und nur die allerwenigsten haben ein ehrliches, gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn. Haus an Haus und Tür an Tür zu wohnen bedeutet nicht auf best friends zu machen- es sind keine besonderen Menschen, nur Nachbarn- aber im Regelfall kommt es in (un)regelmäßigen Abständen immer mal wieder zu Problemen. 
Wenn der Müll nicht sortiert wird oder nächtelange Partys gefeiert werden, kann man darüber reden. Wenn jemand jedoch homosexuell ist und der Nachbar ein gestörtes Verhältnis zur (eigenen) Sexualität hat, kommt es zu Konflikten.

Eine niedersächsische Studie hat Menschen nach ihren Wunsch- Nachbarn befragt. Die Hälfte der befragten finden homosexuelle Nachbarn wenig bis stark unangenehm- ein erschreckendes Ergebnis, was die Frage aufwirft, welches Bild man von uns hat.
LGBT´s stöhnen nicht lauter wie Hetero´s und laufen auch nicht mit Stöckelschuhen über Böden mit fehlender Trittschalldämmung. LGBT´s präsentieren ihre Wampen nicht nackt im Garten und halten ihre Umgebung gleichsam wie andere sauber.

Woher kommt nun diese Ablehnung?
Zum Teil aus schlechter Erfahrung mit der eigenen Sexualität. Entweder wurden und werden die Nachbarn beim selben Geschlecht abgelehnt oder ihre eigenen Gefühle sind ihnen unangenehm.
Der andere Teil aus überzogener Religiösität und Vorurteile. Die o.g. Studie hat auch ergeben, dass LGBT´s besonders in türkischen Familien abgelehnt werden- ein Umstand, welcher in kultivierten Stadtteilen gar nicht mehr vorkommt.
Der Rest der Ablehnung rührt daher aus bestimmten Brennpunkten. Sicherlich hat ein achtzigjähriges Paar in einer gepflegten Siedlung weniger Reibung an Homosexuellen, als eine vierzehnköpfige Familie im Armutsviertel. 
Generell unterdrücken diese Minderheiten LGBT´s um sich zu profilieren, doch da sie nicht leben- nur existieren- bringt ihnen ihre Ablehnung nichts.

Nachbarn kann man sich nicht aussuchen, aber man hat das Recht auf respektvollen Umgang miteinander. LGBT´s dürfen weder wegen eigener Komplexe, veralteten Glaubensmustern noch wegen der Umgebung in die man selbst gezogen ist, abgelehnt werden.

Weitere Info´s und eine ausführliche Statistik zur Studie gibt´s auf Queer.de