Die E- Book- Wahrheit- Teil 3: Die Leser
Nachdem
ich kurz über die Covergestaltung und einen Teilbereich des Lektorats gesprochen habe,
geht es im dritten Teil meiner Artikelserie um ein wichtiges Gut aller
Autoren: die Leser.
Die Leser
Gehörst du auch zu denen, die sich im Supermarkt über ein paar Prozent Rabatt freuen? Bananen für 1,79€ zum Beispiel oder H- Milch für 50 Cent?
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man ein Schnäppchen macht, aber mit dieser Einstellung- die selbstverständlich viele haben- stürzt man Erntehelfer und Milchbauern ins Unglück.
Der Markt bestimmt den Preis. Geht ein Supermarkt also mit dem Preis herunter, haben weder Plantage noch Bauer ein Wort mitzureden. Der Plantagenbesitzer bekommt weniger für seine Bananen, weshalb er den fleißigen Erntehelfern weniger Lohn zahlen muss und die Kühe des Milchbauern müssen noch mehr produzieren, damit er sein Defizit wieder hereinbekommt- oder er verkauft einige seiner Tiere, da die Haltung bei gesunkenem Milchpreis nicht mehr rentabel ist.
So sieht die Realität aus.
Flapsig übertragen auf Autoren bedeutet dies: wer wenig zahlt, kann nicht viel erwarten.
Viele der Indie- Autoren und auch ich geben alles, um den Lesern ein zufriedenstellendes Buch an die Hand zu geben. Wir sitzen stundenlang an der Cover- Bearbeitung und lektorieren wochen- oder monatelang unsere Bücher. Gute Autoren klicken nicht einfach auf Veröffentlichen, gute Autoren zweifeln und schauen mit Zeitabständen zig Mal über ihre Bücher. Und doch sind immer noch ein paar Rechtschreibfehler enthalten und noch gefällt das Cover vielleicht nur sechs von zehn potentiellen Käufern. Doch so ist das nun mal.
Sicher, viele Autoren denken über einen professionellen Lektor oder ein professionelles Cover nach- doch ihnen fehlt das Kleingeld.
Bücher von Indie- Autoren kosten meist um die 0,99€. Verkauft man also hundert Stück (Gratulation!) nimmt man bei 35% oder 70% Honorar weniger als hundert Euro ein. Das reicht vielleicht für ein einziges Cover, doch dazu kommt, dass Autoren bekannter Plattformen in der Regel mit drei Monaten Verzug bezahlt werden. Das heißt nichts anderes, als das die Beträge nicht nur weniger als 5 Mal im Jahr ausgezahlt werden, sondern das die Einnahmen der Autoren immer über Monate gestückelt sind. De facto bedeutet dies, dass es für viele Schriftsteller einfach nicht möglich ist, ein professionelles Cover zu bezahlen, da sie wie jeder andere ebenfalls laufende Kosten haben. Ein Lektorat, welches fast zehn Mal so teuer ist, ist demnach unerreichbar.
Meine Artikelserie Die E- Book- Wahrheit will weder Autoren noch Käufer an den Pranger stellen, sie will lediglich aufzeigen, dass man sich in der Ich- will- alles- günstiger- Welt nicht über die Dinge, für die man wenig ausgibt, beklagen kann.
Ein Schnäppchen zu machen und richtig zu sparen, macht alle Menschen glücklich, aber man sollte dann auch damit zufrieden sein.
Um es noch deutlicher zu machen: wer für Bananen lediglich 1,79€ zahlt und sich über den günstigen Preis freut, darf sich nicht über die tausende von Kilometer beschweren, welche das Produkt hinter sich gelassen hat.
Bei vielen Buchrezensionen stehen mir die Haare zu Berge. Für wenige Euro bis ein paar Cent erwarten viele Leser ein Bestseller- Buch. Leider bewerten diese Leser nicht den Inhalt, um den es zweifelsfrei in Büchern geht, sondern mäkeln und stänkern an der Rechtschreibung oder anderen Dingen herum.
Autoren lieben in der Regel ihre Bücher und wenn sie ihre Werke für einen geringen Preis verkaufen, tun sie das für ihre Leser. Doch diese wissen diese Geste leider häufig nicht zu schätzen.
Im Pool zahlreicher E- Books bin ich als Leser bis auf wenige Ausnahmen immer sehr zufrieden gewesen- aber das glaube ich, brauche ich nicht zu erwähnen- denn gute Bücher finden auch gute Leser.
Weitere Beiträge der Artikelserie:
Die E- Book- Wahrheit- Teil 1: Das Cover
Die E- Book- Wahrheit- Teil 2: Das Lektorat
Die Leser
Gehörst du auch zu denen, die sich im Supermarkt über ein paar Prozent Rabatt freuen? Bananen für 1,79€ zum Beispiel oder H- Milch für 50 Cent?
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man ein Schnäppchen macht, aber mit dieser Einstellung- die selbstverständlich viele haben- stürzt man Erntehelfer und Milchbauern ins Unglück.
Der Markt bestimmt den Preis. Geht ein Supermarkt also mit dem Preis herunter, haben weder Plantage noch Bauer ein Wort mitzureden. Der Plantagenbesitzer bekommt weniger für seine Bananen, weshalb er den fleißigen Erntehelfern weniger Lohn zahlen muss und die Kühe des Milchbauern müssen noch mehr produzieren, damit er sein Defizit wieder hereinbekommt- oder er verkauft einige seiner Tiere, da die Haltung bei gesunkenem Milchpreis nicht mehr rentabel ist.
So sieht die Realität aus.
Flapsig übertragen auf Autoren bedeutet dies: wer wenig zahlt, kann nicht viel erwarten.
Viele der Indie- Autoren und auch ich geben alles, um den Lesern ein zufriedenstellendes Buch an die Hand zu geben. Wir sitzen stundenlang an der Cover- Bearbeitung und lektorieren wochen- oder monatelang unsere Bücher. Gute Autoren klicken nicht einfach auf Veröffentlichen, gute Autoren zweifeln und schauen mit Zeitabständen zig Mal über ihre Bücher. Und doch sind immer noch ein paar Rechtschreibfehler enthalten und noch gefällt das Cover vielleicht nur sechs von zehn potentiellen Käufern. Doch so ist das nun mal.
Sicher, viele Autoren denken über einen professionellen Lektor oder ein professionelles Cover nach- doch ihnen fehlt das Kleingeld.
Bücher von Indie- Autoren kosten meist um die 0,99€. Verkauft man also hundert Stück (Gratulation!) nimmt man bei 35% oder 70% Honorar weniger als hundert Euro ein. Das reicht vielleicht für ein einziges Cover, doch dazu kommt, dass Autoren bekannter Plattformen in der Regel mit drei Monaten Verzug bezahlt werden. Das heißt nichts anderes, als das die Beträge nicht nur weniger als 5 Mal im Jahr ausgezahlt werden, sondern das die Einnahmen der Autoren immer über Monate gestückelt sind. De facto bedeutet dies, dass es für viele Schriftsteller einfach nicht möglich ist, ein professionelles Cover zu bezahlen, da sie wie jeder andere ebenfalls laufende Kosten haben. Ein Lektorat, welches fast zehn Mal so teuer ist, ist demnach unerreichbar.
Meine Artikelserie Die E- Book- Wahrheit will weder Autoren noch Käufer an den Pranger stellen, sie will lediglich aufzeigen, dass man sich in der Ich- will- alles- günstiger- Welt nicht über die Dinge, für die man wenig ausgibt, beklagen kann.
Ein Schnäppchen zu machen und richtig zu sparen, macht alle Menschen glücklich, aber man sollte dann auch damit zufrieden sein.
Um es noch deutlicher zu machen: wer für Bananen lediglich 1,79€ zahlt und sich über den günstigen Preis freut, darf sich nicht über die tausende von Kilometer beschweren, welche das Produkt hinter sich gelassen hat.
Bei vielen Buchrezensionen stehen mir die Haare zu Berge. Für wenige Euro bis ein paar Cent erwarten viele Leser ein Bestseller- Buch. Leider bewerten diese Leser nicht den Inhalt, um den es zweifelsfrei in Büchern geht, sondern mäkeln und stänkern an der Rechtschreibung oder anderen Dingen herum.
Autoren lieben in der Regel ihre Bücher und wenn sie ihre Werke für einen geringen Preis verkaufen, tun sie das für ihre Leser. Doch diese wissen diese Geste leider häufig nicht zu schätzen.
Im Pool zahlreicher E- Books bin ich als Leser bis auf wenige Ausnahmen immer sehr zufrieden gewesen- aber das glaube ich, brauche ich nicht zu erwähnen- denn gute Bücher finden auch gute Leser.
Weitere Beiträge der Artikelserie:
Die E- Book- Wahrheit- Teil 1: Das Cover
Die E- Book- Wahrheit- Teil 2: Das Lektorat