Rufnummernmissbrauch und Abhilfe


Da sitzt man in aller Ruhe vor dem Fernseher und schaut sich einen Film an oder ist mit anderen Dingen beschäftigt und plötzlich passiert es: das Telefon klingelt. 

Nein, es ist nicht der Paketdienstleister, welcher noch ein Päckchen zustellen möchte, es ist kein unschlagbares Jobangebot, es ist noch nicht einmal William Katt.
Am anderen Ende der Leitung klebt ein Mitarbeiter eines Callcenters. Man hat die Wahl zwischen Werbeanruf oder Meinungsumfrage.
Da Telefonwerbung seit 2004 in Deutschland verboten ist, wird daher meist der Begriff Meinungsumfrage verwendet. Diese langweiligen Gespräche enden damit, dass der Anrufende sämtliche Daten des Angerufenen bekommt und diese für eigene Zwecke einsetzt oder weiterverkauft.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass angeblich so um Datenschutz besorgte Telefongesellschaften die Daten ihrer Nutzer verkaufen. Callcenter und Werbefirmen bekommen diese tausendfach für wenige Cents. Die Mitarbeiter welche bei den illegalen Branchen beschäftigt sind, wissen, dass sie unmoralisch handeln- trotzdem tun sie es.
Sie klicken Tag für Tag auf ihrem modernen Computergerät hunderte von gestohlenen Daten an und quälen ihre Opfer mit nervigen Anrufen.
Diese unsensiblen "Menschen" kennen weder Wochenende, Mittagsruhe oder die Nacht. Sie wollen und müssen um jeden Preis das Leben der Angerufenen beeinträchtigen.
Man fragt sich, welche niederen Kreaturen sich diesen Nonsens der Belästigung ausgedacht haben.

Abhilfe schaffen längst schlaffe Gesetze, welche nicht wirklich verbraucherfreundlich sind.
Die deutsche Robinsonliste legt Firmen freiwillig eingetragene Daten offen, in der Hoffnung, dass ihre Schützlinge so in Ruhe gelassen werden. Doch manchmal helfen auch die Einträge dort nicht. Dann notiert man sich Firma, Anrufzeit und Anliegen des Anrufenden und leitet die Daten an die Bundesnetzagentur (aktuelle E- Mail: rufnummernmissbrauch@bnetza.de) weiter. Zusammen mit den örtlichen Verbraucherzentralen können Anzeigen aufgegeben werden oder man bemüht sich alleine zur Polizei.
Nur in seltenen Fällen können sich Missbrauchsopfer glücklich schätzen und bekommen von Gerichten Schadensersatz von kriminellen Callcentern zugesprochen.

Hilfreiche Links:

Deutsche Robinsonliste
Bundesnetzagentur
Bundesnetzagentur- Unerlaubte Telefonwerbung (Cold Calls)
e110.de- Was tun gegen Telefonterror?
Polizei-Beratung.de- Unerlaubte Werbeanrufe