Geplante Obsoleszenz

Immer wieder hören wir in den Medien den Begriff Geplante Obsoleszenz. Was bedeutet er eigentlich und was können wir Verbraucher dagegen tun?

Der Begriff bedeutet nichts anderes, als das ein Defekt in einem Gerät programmiert wird. Dies kann entweder durch minderwertiges Material oder falsches Einsetzen von Komponenten geschehen.
Mittlerweile sind viele große und nahmhafte Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen. Sie stellen Produkte wie Waschmaschinen, Computer oder Haushaltsgeräte für den gleichen Preis wie früher, aber mit einer niedrigeren Qualität her. So stellen sie sicher, dass die gesetzlich festgeschriebene Garantiezeit nicht überschritten wird und ihre Geräte erst danach kaputt gehen.
Die Folge: wir Verbraucher kaufen immer häufiger neue Produkte, welche wiederum nur kurze Zeit überleben. Es ist für die Hersteller nicht mehr rentabel, Gegenstände herzustellen, welche zwanzig Jahre und länger benutzbar sind. Weshalb? Früher gab es nur wenige Firmen, heute mischt jeder Unternehmer mit, der die finanziellen Mittel und die Mitarbeiter dafür hat. Zudem sind heutige Firmen viel profitgieriger als es früher der Fall gewesen war.

Man kann sich gegen diese Gier und der Ausbeutung von Rohstoffen leider kaum wehren. Das Thema geplante Obsoleszenz ist schon seit Jahren in der Bundesregierung bekannt, dennoch sieht sich niemand verantwortlich dafür, der Industrie einen Riegel vor diese verschwenderische Praktik zu schieben.
Wer heute in einen Elektroladen geht, kauft im wahrsten Sinne eine tickende Zeitbombe. Etwa einen Drucker, der nach fünfhundert Seiten oder weniger eine programmierte Fehlmeldung ausgibt oder eine Waschmaschine deren Innenleben nach kurzer Benutzung zerschmilzt.
Die Herstellung ist extrem günstig geworden, da die Hersteller für diese Schrottwaren Plastik statt wie früher Metall einsetzen. Dies schadet nicht nur massiv unserer Umwelt, sondern auch den Kunden. Dennoch hat sich an der Preispolitik nichts geändert, was für große Gewinne der Firmen sorgt.


Was gegen den Irrsinn getan werden kann

Hinweise auf die minderwertigen Geräte gibt es für Verbraucher kaum. Manchmal verraten sich diese Produkte aber selbst, dazu muss man jedoch einen Blick in die Betriebsanleitung werfen. Entdeckt man dort einen Hinweis wie Benutzen Sie das Gerät bitte nicht länger als zwei Minuten, kann man davon ausgehen, es mit einem Produkt zutun zu haben, welches sich während der Benutzung selbst zerstören wird. Um nicht an so ein Gerät zu geraten, sollte man sich vor dem Kauf ausgiebig selbst informieren und nicht viel auf scheinbare Versprechen von Verkäufern geben. Diese wollen die Ware um jeden Preis loswerden- und ihre Kunden schon bald wieder begrüßen. Dies geht aber nur, wenn sie schlechte Produkte verkaufen. Insofern unterstützen einige Händler- meist die üblichen Verdächtigen aus der Fernsehwerbung- diese Praktik, indem sie bekannte Markenprodukte in ihren Geschäften verkaufen.
Doch es gibt noch Hoffnung: einige Läden führen bereits jetzt nur noch Marken, bei denen wirkliche Qualität im Labor nachgewiesen wurde. Diese Geräte tragen Prüfsiegel, die das Vertrauen von Kunden zurückgewinnen sollen. Ebenfalls gibt es Repair- Cafés, in denen zwar nicht alles repariert, vieles aber wieder nutzbar gemacht werden kann. Des Weiteren sollten Verbraucher, welche auf geplante Obsoleszenz gestoßen sind, ihre Erfahrungen weiterverbreiten und Petitionen an die Bundesregierung unterzeichnen, damit dieser Irrsinn irgendwann aufhört.

Weitere Informationen zur geplanten Obsoleszenz gibt es hier:

Murks-Nein-Danke.de
Mitwelt.org- Geplante Obsoleszenz
Test.de- Gerade gekauft und schon wieder hin?
Wikipedia- Geplante Obsoleszenz