Autorentipp: Der Autorenblog (2)


Im ersten Teil von Autorentipp: Der Autorenblog ging es darum, was ein Blog beinhalten sollte und welche Grundlagen benötigt werden. In diesem Teil spreche ich unter anderem über die Darstellung eines Autoren auf seinem Blog und dessen eigene Meinung.

Über den Autoren

Gerade bezüglich des Datenschutzes machen sich sehr viele Menschen Sorgen. Sie wollen nicht zu viel über sich preisgeben und das verstehe ich vollkommen. Ich poste auch keine privaten Dinge, die nicht einmal meine treuesten Leser etwas angehen (und auch nicht interessieren würde). Manche Autoren nutzen die Privatsphäre gekonnt, um ihrem Genre treu zu bleiben und nicht zu viele Informationen über sich preiszugeben. Aber sehen wir das mal aus Lesersicht: wer ein tolles Buch gelesen hat und einfach mehr über den Autor, seine Gedanken und seine Person erfahren möchte, besucht dessen Blog. Doch schnell kehrt Frustration auf, da dort einfach keine Info´s zu finden sind. Entweder bewirbt er nur seine Bücher- oder er tut nicht einmal das. Die Folge: den Blog kann man sich sparen und den Autoren wahrscheinlich auch. Einzige Ausnahme: wenn das Buch einen richtig gefesselt hat, wird man vielleicht das nächste von ihm kaufen, aber das ist selten der Fall.
Menschen sind neugierig und wollen gerne wissen, woher der Autor kommt und was ihn bewegt. Manchmal geht ihr Wissensdurst so weit, dass sie Eckpunkte und Merkmale herausfinden wollen, welche im wahren Leben des Autoren stattfanden, die er dann in seine fiktiven Geschichten verwebt hat. Solche Leser sind in der Regel treu, da sie wahre Spurensucher sind und sich für den Autoren hinter den Büchern interessieren.
Jeder Autor und Blogger sollte in sich hineinhorchen, ob er jene Informationen preisgeben möchte. Wer sich damit unwohl fühlt, sollte es lassen.

Die eigene Meinung

Am Anfang meines eigenen Autorenblogs hatte ich erst einmal nur über meine Bücher geschrieben und meine Meinung später zu brisanten Themen im LGBT- und Tierschutzbereich geäußert. Generell ist die eigene Meinung ein riesengroßes Thema- schließlich ist der Blog das geistige Eigentum seines Urhebers. Wenn ich meine Meinung nicht so wiedergebe, wie ich sie empfinde, brauche ich keinen Blog. Mit bestimmten Themen tritt man Lesern auf den Schlips, das ist überall so im Leben.
In guten Unterhaltungen sollte nie über Religion und Politik gesprochen werden- so eine Binsenweisheit.
Wer aber eine eigene Meinung hat, sollte diese nicht hinter dem Berg halten, denn nur durch sie können sich Leser ein Bild von dem Blogger und Autoren machen!
Selbstverständlich wird man einige Leser, die den Blog nicht von den Büchern trennen können/ wollen verlieren, aber das sind dann auch keine richtigen Weggefährten- und Neue werden mit der Zeit hinzukommen. Das ist der ganz normale Blogger- Alltag.

Blogthemen

Der Blog wird- wenn er einigermaßen von Besuchern gefunden und von Lesern angenommen wurde- mit der Zeit ein Eigenleben entwickeln. Es gibt so viele Themen die behandelt werden wollen und man entdeckt vielleicht über das Bloggen ganz neue Seiten an sich! Ich hätte beispielsweise am Anfang nie gedacht, dass ich einmal vegane Produkte und Kosmetika bewerten würde- das hat sich einfach so eingespielt. Schon gar nicht habe ich auch nur im Entferntesten daran gedacht, kleine Basteltipps zu geben, da ich zwei linke Hände habe- aber es kam so.
Jeder Blogger wird irgendwann weitere Themen entdecken und sei es wirklich nur eine aktuelle Nachricht, die ihn bewegt und über die er philosophieren möchte.
Mittlerweile handhabe ich es so, dass ich auch Themen anspreche, die in meinen Geschichten vorkommen. So berichte ich wegen meines Kurzromans Depressiva hin und wieder über Arbeitslosigkeit und Armut.
Über Themen zu schreiben, die in bereits veröffentlichten Büchern vorkommen, kann auch ein guter Einstieg in die Welt des Bloggens sein.

Werbung

Im ersten Teil bin ich bereits auf Eigenwerbung eingegangen. Wer seine Bücher bewerben möchte, sollte das auf seinem Autorenblog tun- dafür ist er da. Eine weitere Frage ist, ob und wie weit man Fremdwerbung akzeptiert, das sollte schon bei der Wahl des Bloganbieters berücksichtigt werden. Manche Anbieter bieten nämlich werbefreie Pakete an, welche monatlich etwas kosten, andere schalten grundsätzlich Werbung, manche gar keine.
Ich habe mich dazu entschieden, keinerlei Fremdwerbung auf meinem Blog zu dulden. Mittels spezieller Programme kann man aber verschiedene Anzeigen schalten lassen, über deren Inhalte man auch selbst etwas Einfluss hat. Jeder Klick kann da ein paar Cents für den Blogger abwerfen- oftmals lohnen sich solche Werbeprogramme aber nicht, lenken vom Autoren und seinem Blog ab und nerven die Besucher.
Eigenwerbung dagegen ist natürlich erlaubt und auch erwünscht. Es gibt vielfache Möglichkeiten, auf ein Buch aufmerksam zu machen. Beispielsweise können durch Rabattaktionen ausgewählte Bücher besonders hervorgehoben werden. Oder man befragt in einem Interview jemanden, der ein ähnliches Schicksal wie die eigene Buchfigur durchmachen musste- auch das ist ein Teil von Werbung und Marketing. Gezielt kann während des Schreibprozesses über ein neues Buch berichtet werden und das ganze mit Social Media verknüpft werden. Autoren können- wenn sie wollen- Leser mit in den Schreibprozess einbinden, was ich aber wegen des Urheberrechts als kritisch ansehe. Ein besserer Weg wären kleine Gewinne, die man an treue Leser und Blogbesucher verschenken kann- die man jedoch natürlich aus eigener Tasche zahlen muss.
Besonders bei Werbung ist die eigene Kreativität gefragt um den Lesern einen Mehrwert zu bieten.

Fazit

Ein Autorenblog ins Leben zu rufen ist gar nicht so leicht- aber es ist machbar. Wer mit Liebe und Hingabe an seinem Blog arbeitet und seine Themenpalette immer wieder überdenkt, wird mit ihm Erfolg und glückliche Leser haben.