So stoppt man die Buchpiraterie
Im Januar 2016 habe ich das erste Mal über Buchpiraten gesprochen. Nun liefere ich Vorschläge, wie der illegale Handel mit E- Books eingedämmt werden kann.
Onlineshops sollten verpflichtet werden, eine sichere Methode gegen die illegale Verbreitung von Büchern bereitzustellen. Wenn die Bücher über einen Onlineshop gehackt und weiterverbreitet werden, trägt der Onlineshop eine Mitschuld.
Eine weitere Mitschuld trägt die Werbung. Viele bekannte Marken sind sich nicht zu Schade dafür, ihre Werbung auf illegalen Portalen zu schalten. Durch diese Marken ist es Einzelpersonen erst möglich, riesige Schäden an dutzenden Autoren zu begehen. Alle Marken, welche auf Piratenseiten werben, sollten ebenfalls belangt werden.
Die Gen Z muss lernen, wieder für Konsumgüter zu zahlen. Viele Kinder und Jugendliche wachsen mit dem falschen Bewusstsein auf, dass alles in der Welt gratis oder möglichst günstig ist. Diese sind es auch, die Piratenseiten in Zukunft durch Traffic am Leben erhalten werden.
Es ist nun mal so, dass heutzutage normale Menschen publizieren. Autoren, also jene, die keinen Verlag im Rücken haben. Für diese ist es folglich ein herber Verlust, wenn ihre Bücher einfach an mehrere Leute (mit Ausnahme der im Haushalt lebenden Familie) verliehen werden.
Für die entgangenen Verluste sollten Piratenseitenbetreiber, darauf werbende Marken und unsichere Onlineshops geradestehen. Ein großer Erfolg war beispielsweise im Juni 2017 die Stilllegung von lul.to. Dennoch sind betroffene Autoren (darunter auch ich) bis heute nicht entschädigt worden, obwohl die Behörden unsere Adressen aufgrund unserer Impressumspflicht kennen. Aber es gibt noch viele weitere illegale Portale, die Schriftsteller ihren wohlverdienten Verdienst rauben.
Autoren schreiben sich jeden Tag die Seele aus dem Leib, damit Menschen ihre Bücher kaufen und lesen können. Solange es unser Währungssystem gibt und man für Leistung etwas bezahlen muss, müssen auch Leser ihren Lesestoff kaufen. Anders geht es nicht.
Wer suchet, der findet
Suchmaschinen sollten dazu verpflichtet werden, Ergebnisse von illegalen Suchmaschinen zu ignorieren. Die Nutzer dieser Portale kennen die Adressen zwar auswendig, viele gelangen jedoch erst über Suchmaschinen auf die illegalen Seiten. Ebenfalls sollten Links entfernt werden, die in unzähligen Blogs und Foren namentlich Piratenseiten nennen. Dies ist nichts weiter als kostenlose Werbung für die illegalen Portale. In vielen Foren ist es seit Jahren bereits verboten, kommerzielle Links einzustellen. Warum also wird die Nennung von illegalen Seiten geduldet?Ein Gesetz für alle
Jährlich findet sich die EU mehrmals zu aktuellen Themen zusammen, doch jeden einzelnen Tag entstehen für Autoren hunderte Euro an Schäden. Die EU- Länder sollten ein Gesetz veranlassen, welches die Sperrung illegaler Portale erlaubt. Eine deutschsprachige Webseite, die über Server in Tonga betrieben wird, muss auf einfachem Wege von deutschen Behörden gesperrt werden können. Dazu braucht es eine längst fällige Gesetzesänderung. Ein Gesetz für alle ist ebenfalls die Impressumspflicht. Jeder Webseitenbetreiber muss sich mit realem Klarnamen ausweisen und auf seinen Seiten ein Impressum angeben, das hat auch für illegale Seiten zu gelten- ansonsten müssen sie abgeschaltet werden.Leser zur Rechenschaft ziehen
Illegales Lesen wird nicht legal dadurch, dass viele es tun. Natürlich sind es Leser selbst schuld, wenn sie eine Straftat begehen- dafür müssen sie aber auch belangt werden. Portale, welche Dateien zum Download anbieten, sollten eine Anmeldepflicht einführen. Nutzer der Seiten geben dann also ebenfalls ihren realen Klarnamen an. Um die ganze Sache etwas zu erleichtern, müssen endlich personalisierte E- Mail- Adressen eingeführt werden- was entsprechende Organisationen schon lange fordern. Wenn jeder Bürger eine Mailadresse besitzt, die ihm zugeordnet werden kann, überlegen es sich Nutzer von illegalen Portalen zweimal, ob sie von Strafbehörden verfolgt werden wollen. In diesem Fall kann dennoch der Datenschutz gewahrt werden, da die E- Mail- Adressen nicht jedem Kumpel, sondern eben bei Bestellungen und offiziellen Formularen angegeben werden müssen- ähnlich wie die PIN, die man bei einem neuen Personalausweis bekommt.Weitere Maßnahmen
Es gibt die Flatrate- Modelle für E- Books schon länger- sie müssen aber genutzt werden. Ein paar Euro im Monat sind nicht zu viel verlangt, um unbegrenzten Lesegenuss erfahren zu dürfen. Denn bei diesen Modellen bekommen Autoren natürlich noch weniger, als wenn ihr Buch ohne Flat gekauft werden würde.Onlineshops sollten verpflichtet werden, eine sichere Methode gegen die illegale Verbreitung von Büchern bereitzustellen. Wenn die Bücher über einen Onlineshop gehackt und weiterverbreitet werden, trägt der Onlineshop eine Mitschuld.
Eine weitere Mitschuld trägt die Werbung. Viele bekannte Marken sind sich nicht zu Schade dafür, ihre Werbung auf illegalen Portalen zu schalten. Durch diese Marken ist es Einzelpersonen erst möglich, riesige Schäden an dutzenden Autoren zu begehen. Alle Marken, welche auf Piratenseiten werben, sollten ebenfalls belangt werden.
Die Gen Z muss lernen, wieder für Konsumgüter zu zahlen. Viele Kinder und Jugendliche wachsen mit dem falschen Bewusstsein auf, dass alles in der Welt gratis oder möglichst günstig ist. Diese sind es auch, die Piratenseiten in Zukunft durch Traffic am Leben erhalten werden.
Leihen unter Umständen verboten
Was früher Gang und Gäbe war, kann heute einfach nicht mehr praktiziert werden. Ich habe in vielen Foren gelesen, dass man gedruckte Bücher doch früher auch ausleihen konnte. Haben die Verlage da etwa keinen Verlust gemacht? Sicher, es kommt auf den Zweck an. Ein Lexikon zum Nachschlagen wird von einer Person wahrscheinlich nicht ausgeliehen, um es sich komplett durchzulesen, anders sieht das aber bei Kurzgeschichten und Romanen aus.Es ist nun mal so, dass heutzutage normale Menschen publizieren. Autoren, also jene, die keinen Verlag im Rücken haben. Für diese ist es folglich ein herber Verlust, wenn ihre Bücher einfach an mehrere Leute (mit Ausnahme der im Haushalt lebenden Familie) verliehen werden.
Fazit
Autoren sind immer die Leidtragenden. Verlage, deren Titel raubkopiert werden, stehen finanziell besser dar, als Selfpublisher, da sie auf ganz andere finanzielle Möglichkeiten der Verfolgung solcher Straftaten zurückgreifen können.Für die entgangenen Verluste sollten Piratenseitenbetreiber, darauf werbende Marken und unsichere Onlineshops geradestehen. Ein großer Erfolg war beispielsweise im Juni 2017 die Stilllegung von lul.to. Dennoch sind betroffene Autoren (darunter auch ich) bis heute nicht entschädigt worden, obwohl die Behörden unsere Adressen aufgrund unserer Impressumspflicht kennen. Aber es gibt noch viele weitere illegale Portale, die Schriftsteller ihren wohlverdienten Verdienst rauben.
Autoren schreiben sich jeden Tag die Seele aus dem Leib, damit Menschen ihre Bücher kaufen und lesen können. Solange es unser Währungssystem gibt und man für Leistung etwas bezahlen muss, müssen auch Leser ihren Lesestoff kaufen. Anders geht es nicht.