Meine Erfahrung mit dem "Micky Maus Magazin"

In diesem Beitrag möchte ich über alte und neue Erfahrungen mit dem bekannten Micky Maus Magazin sprechen und eine nostalgische Erinnerung wiederaufleben lassen. Immerhin ist die Micky Maus das Kultheft schlechthin!


Als Kind hatte ich sehr gerne das Micky Maus Magazin gelesen, bekam das Heft mit den bunten Comics und dem tollen Spielzeug aber sehr selten. Oft musste ich regelrecht betteln- und das, obwohl das Magazin damals nur 1,80 DM gekostet hatte. Es waren arme Zeiten für mich und ich war traurig, wenn ich einen der Fortsetzungscomics nicht lesen oder ein bestimmtes Spielzeug nicht bekommen konnte. Wenn ich für meine Oma und einen Nachbarn zum Kiosk gegangen war und ihnen dort ihre Zeitschriften abgeholt hatte (meist früh morgens um sieben Uhr), bekam ich ein paar Pfennig, sodass es mir dann eben möglich war, das Heft zu besorgen.
Ich sammelte die Magazine, die ich bekam, in einem Regal und nutzte das Spielzeug ausgiebig. Meistens hatten mir die Detektiv- Sets zugesagt, vor allem aber auch die Halloween- Ausgaben und die beigelegten Stoffmasken. Aber auch mit den Beyblade´s verbinde ich schöne Erinnerungen. Stundenlang und mehrmals versank ich damals in den Geschichten, nahm es mit in die Grundschule, las es vor dem Schlafengehen, aber mit der Zeit wurde ich älter und das Interesse an dem Magazin ließ nach.

Nun, nach über zehn Jahren, hatte ich das Micky Maus Magazin vor einiger Zeit neu für mich entdeckt. Mittlerweile kostet es wahnsinnige 3,70€- doch als ich das erste Mal wieder darin las, freute ich mich über die tollen Geschichten. Als Erwachsener habe ich jetzt ein etwas anders Blickfeld. Wahrscheinlich aus Diebstahlgründen gibt es das Micky Maus Magazin derzeit nur noch in Plastik eingepackt. Das Spielzeug selbst besteht so gut wie immer aus Plastik- und ist für mich nicht mehr interessant. Heute geht es mir um die Comics. Die Tatsache, dass in den etwa sechzig Seiten umfassenden Ausgaben nur drei bis vier Seiten Werbung enthalten ist, finde ich dagegen mehr als vorbildlich, denn heutzutage bestehen andere Printmagazine zum Großteil nur aus (uninteressanter) großflächiger Werbung.
Nachdem ich mich näher mit dem Micky Maus Magazin auseinandergesetzt hatte, merkte ich, dass die Redaktion ältere Comics auswählt und dort hineinpackt, was meist am Bildrand des ersten Panels ersichtlich ist. Früher dachte ich noch, die Comics würden für jede Ausgabe neu gezeichnet werden.
Sorgen machte mir nicht nur die Preispolitik, sondern vor allem der Grund dafür: die Leser des Micky Maus Magazin´s sterben aus. Laut Wikipedia gab es im Jahr 2010  nur noch 0,627 Millionen Leser. In der Anfangszeit des Heftes gab es noch mehr Kinder und Erwachsene, die sich für das Heft interessiert hatten. Das war ein Grund, weshalb der Preis immer wieder angehoben werden musste. Selbst Sammler bekommen kaum noch etwas für ihre liebevolle, jahrzehntelange Aufbewahrung der Ausgaben.
In einem Interview wusste Chefredakteur Peter Höpfner nicht, ob es das Micky Maus Magazin 2025 noch geben wird- diese Aussage hatte mich erschreckt. Würde sie eintreffen, würden zahlreiche Kinder nicht mehr in den Genuss dieses tollen Heftes kommen...

Ich wollte den Herausgeber, den Ehapa- Verlag, unterstützen und hatte kurzerhand ein Abo abgeschlossen und mich eine zeitlang an dem derzeit drei Mal im Monat erscheinenden Magazin erfreut. Da sich mein Leben und meine Einstellung in den letzten zehn Jahren aber komplett geändert haben, bin ich nach dem Abo auf das Lustige Taschenbuch umgestiegen, welches kein Plastik enthält. Mittlerweile lese ich auch dieses digital, sodass für Comics kein Papier mehr verschwendet werden muss. Leider gibt es das Micky Maus Magazin trotz des digitalen Wandels nicht als digitale Version und es ist auch nicht möglich, ein digitales Abo abzuschließen. Hier verpasst Ehapa meiner Meinung nach den Anschluss an die modernen und umweltbewussten Leser und ob Plastikspielzeug und ein in Plastik eingetütetes Heft heutzutage wirklich sein müssen, beantwortet am besten jeder für sich selbst.
Davon abgesehen sind die fröhlichen Comics aus Entenhausen ein perfekter Kontrast zu den Geschichten die ich als Autor schreibe und von anderen Autoren lese. Dennoch hoffe ich, den Verlag- und damit auch das Micky Maus Magazin- mit dem Kauf der LTB´s zu unterstützen, damit neue Generationen noch lange Freude an den Comics haben können.

Wer das Micky Maus Magazin aus seiner Kindheit vielleicht vergessen hat, kann sich auf der Verlagsseite darüber informieren.