Ekel- Essen im Seniorenheim

Auf meinem Blog berichte ich neben meiner Autorentätigkeit sehr oft über Tierschutz. Menschen sind natürlich genau so wichtig und was man teilweise in Seniorenheimen erlebt, ist mehr als menschenunwürdig.
Ich habe selbst Erfahrung im Bereich Pflegekraft im Altersheim und kann den folgenden Artikel bestätigen und kenne weitere Missstände dort.

Worum geht es?
Anfang des Monats wurde ein Rentner namens Jürgen auf ziemlich unschöne Weise bekannt: er fotografierte das Essen in seinem Altersheim und lud die Fotos ins Internet hoch.
Von da an, folgten jeden Tag Fotos von seinem Frühstück, Mittag- und Abendessen. Das allein ist aber noch keine Sensation: viel mehr das auf den zahlreichen Bildern abgebildete Essen ist eine Schlagzeile wert.
Von ausgewogener Ernährung kann in einem Heim natürlich keine Rede sein, doch die Lebensmittel welche in der (leider) anonymen Einrichtung verteilt werden, sind ekelerregend.

Was ist auf den Bildern zu sehen?
Meist irgendwelche pürierte Dinge, bei denen man nichts nachvollziehen kann. Morgens gibt es- wie im Krankenhaus- zwei Scheiben Brot, ein Stück Butter, Fleisch und Käse. Der danebenstehende Fruchtsaft hat höchstens einen Fruchtanteil von 50%, da er auf den Fotos sehr wässrig aussieht. Da wir wissen wie solche Fruchtsäfte hergestellt werden, ist es unfassbar einem Mann (mit vermutlich bereits geschwächtem Immunsystem) solche ungesunden Zuckerbomben vorzusetzen. 
Jürgen sitzt zudem im Rollstuhl und gerade deswegen muss auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung geachtet werden!
Weiter geht es mit dem Mittagessen: eine Hähnchenkeule und ein undefinierbarer Kleks Sauce. Manchmal gibt es auch sechs oder sieben abgezählte und pappige Pommes (!). Das Abendessen besteht wieder aus einer eklig- anmutenden endlos pürierten Masse, welche eine Suppe darstellen soll.

Folgen der Ernährung
Da jeden Tag etwas mit Fleisch auf den Teller kommt, kann niemals die Rede von ausgewogener Ernährung sein. Das schreibe ich nicht weil ich Vegetarier bin, sondern weil es Fakt ist und Studien dies immer wieder beweisen.
Von diesem Fall mit Renter Jürgen abgesehen, ist es überhaupt nicht gesund, täglich pürierte Nahrung zu sich zu nehmen, da dadurch das gesamte Kausystem in Mitleidenschaft gezogen wird. Im günstigsten Fall leidet man unter Heißhungerattacken, im schlimmsten Fall dagegen kann es zu Zahnschäden und Zahnverlust kommen.
Da in Heimen (und Krankenhäusern) generell nur sehr wenig Obst angeboten wird, fehlen dem Körper wichtige Vitamine, die er durch matschiges, fettiges Essen nicht ersetzt bekommt.
Leider denken viele Heimleiter dass Billigfleisch preiswerter als Obst und Gemüse sei.

Zurück zu Renter Jürgen: Dem dreiundsechzigjährigen Mann wurde sein Aufklärungswille über Missstände in Seniorenheimen zum Verhängnis: die Heimleitung kündigte dem alten Mann und verbot ihm noch mehr über die dortigen Missstände auszuplaudern. Das ist natürlich eine unmissverständliche Nötigung, da jeder seine Meinung frei äußern darf.
Ob das Essen und das Redeverbot für das Heim Folgen haben wird, muss gegebenenfalls ein Gericht entscheiden. Renter Jürgen jedenfalls ist fleißig auf der Suche nach einem Rechtsanwalt. 
Er lässt sich das widerliche Billigessen nicht gefallen.

Weiterführende Links:

Facebook- Jürgen fotografiert sein Essen
Nordbayern- Ekel- Essen geknipst: Altenheim wirft Rentner Jürgen raus
Bayerischer Rundfunk- Heim dementiert Renter- Rauswurf