Leser- Runde

Heute gibt es mal etwas anderes für meinen Blog. Sonst schreibe ich meistens über mich und Themen welche mich bewegen. Ich habe mir etwas besonderes einfallen lassen und möchte heute einem meiner Leser Raum geben um über sich zu sprechen.

In Absprache mit Julian Bauernfeind geht es heute um ihn und seinen Blog. Julian schreibt Buchrezensionen und bewertete auch schon zwei Bücher von mir (Rezension zu Cryptal City, Rezension zu Schokosucht). 
Das folgende Interview soll über die Person informieren, welche hinter Jules´ bunte Welt der Bücher steckt und was Julian so macht.


Lieber Julian,

in der ersten Frage soll es um deine Person gehen. Sag´ uns bitte wer du bist und was dich ausmacht.

Ich bin 20 Jahre alt und komme aus einem kleinen Nest im Norden Bayerns. Am liebsten verbringe ich meine Zeit mit lesen oder schreiben. Ich versuche mich schon seit einiger Zeit aktiv an einem eigenen Roman, aber meistens fehlen mir dann doch immer Ideen und Zeit, um das Buch auch fertigzustellen.


Von mir selbst würde ich behaupten, dass ich ein kleiner Kontrollfreak bin. Ich mag es gar nicht, wenn Dinge anders verlaufen als geplant und ich schätze, ich bin auch nicht der spontanste Mensch. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich mein Leben immer so strukturiert wie möglich angehen will. Oft ist es aber so, dass ich mich damit eigentlich nur selbst verwirre und alles ins Chaos stürze.

Ich glaube, meine Freunde finden mich manchmal anstrengend, weil ich so ganz eigene Ansichten von der Welt habe, die zugegeben manchmal ein wenig naiv sein können. Aber gerade deshalb bin ich auch ein sehr gutmütiger Mensch, der sich immer um alles und jeden immer ganz viele Gedanken macht. Das mag mir selbst nicht immer guttun, aber dafür stehe ich immer vorbehaltlos hinter meinen Freunden und das wissen die auch zu schätzen.



Welchen Beruf übst du aus?

Ich arbeite im Büro, bin damit aber nicht hundertprozentig glücklich. An manchen Tagen füllt es mich aus, aber meistens sehne ich mich dann doch nach etwas anderem. Mein Problem ist, dass ich mich recht schnell langweile und immer neue Herausforderungen brauche. Das ist auch der Grund, warum ich am liebsten immer wieder Neues lernen möchte. Momentan peile ich ein Studium an– auch wenn ich noch nicht genau weiß, was ich studieren will. Mein Problem ist nämlich, dass es nichts gibt, was mich nicht interessiert. Ich versuche gerade, an mir selbst zu arbeiten und das zu tun, was ich schon als kleines Kind werden wollte: Lehrer. Ich glaube, das wäre ein Beruf, der mich wirklich erfüllen würde.




Wie kamst du auf die Idee Bücher zu rezensieren und wie lange tust du dies schon?

Ich mach´ das jetzt seit Juli 2013, also schon eine ganze Weile. Ich hatte damals schon einige Bücher aus dem Gay Romance- Genre gelesen und war auf der Suche nach neuen Geschichten. Dabei ist mir aufgefallen, dass es einfach viel zu wenig Blogs gibt, die diese Bücher rezensieren. Das fand ich irgendwie schade und hatte einfach den Wunsch, das zu ändern. Ich möchte mit dem Blog einfach erreichen, dass andere sich leichter tun, eine Rezension zu einem Buch dieses Genres zu finden. Damals hatte ich sowieso Lust, einen eigenen Blog zu eröffnen und habe noch zu Rezepten tendiert. Aber dann habe ich doch mit dem Bücherblog begonnen und war sofort Feuer und Flamme.




Gib´ uns einen Einblick über deinen Alltag. Wie sehen typische vierundzwanzig Stunden in deinem Leben aus?

Oh Gott, ganz katastrophal langweilig. Unter der Woche ist es eigentlich immer der gleiche Trott: Ich stehe morgens auf, mache mich fertig und gehe zur Arbeit. Wenn ich dann abends nach Hause komme, dann gehe ich entweder zum Schwimmen (wenn ich mich dazu aufraffen kann, Sport zu treiben) oder ich bleibe zu Hause und lese. Zwischendrin darf es dann noch ein bisschen Hausarbeit oder ähnliches sein.


Momentan lerne ich gerade für ein paar wichtige Prüfungen und ehrgeizig, wie ich nun mal bin, opfere ich dafür oft meine ganze Freizeit, weshalb ich auch zu so gut wie nichts anderem komme.

Und das Wochenende ist leider auch nicht viel spektakulärer. Meistens verbringe ich dieses mit lesen und bloggen. Ab und an erbarmt sich dann mal einer meiner Freunde, mich aus dem Haus zu schleifen. Leider bin ich nicht so das Party- Monster, deswegen findet man mich dann meistens „nur“ im Kino oder in einer gemütlichen Bar wieder. Das klingt wahrscheinlich ganz furchtbar, aber ich bin damit echt zufrieden.



Wir beide hatten vor einem guten halben Jahr das erste Mal Kontakt. Wie kommst du zu deinen Buchrezensionen? Schreiben dich Autoren an oder fragst du sie, ob du ihr Buch bewerten darfst?

Nein, das ist gar nicht meine Art, jemanden danach zu fragen. Ich weiß, dass sich Autoren wahrscheinlich sogar darüber freuen, wenn jemand ihr Buch auf seinem Blog rezensiert, aber ich komme mir dabei immer ganz blöd vor. So als würde ich einfach nur darum betteln, ein Buch kostenlos zu bekommen. Entweder kaufe ich also meine Bücher oder ein Autor bittet mich von sich aus, ein Buch zu rezensieren. Und solange das Buch dann auch zum Blog passt, bin ich gerne bereit, das auch zu tun und ihn bzw. sie damit zu unterstützen.




Bei all´ den Büchern die du in deinem jungen Leben schon verschlungen hast; gibt es irgendein Buch oder auch eine Buchreihe, welche dir besonders gefallen hat und in Erinnerung geblieben ist?

Einige! Es gibt ein Buch mit dem Titel Innerlich fremd, das auf eine ganz wundervolle und einzigartige Weise das Coming- out und auch das Erwachsenwerden eines Teenagers beschreibt. Es schildert wirklich mehrere Jahre und das so authentisch und schön, dass es mich wirklich sehr berührt hat. Für mich ist das definitiv eins der besten Bücher, die je geschrieben worden sind.


Und Reihen... Ich glaube, mir hat selten eine Reihe mehr imponiert, als die von „Harry Potter“. Das klingt jetzt blöd, aber ich finde es so großartig, wie jemand eine komplett neue Welt in seinen Büchern erschaffen kann, die dann auch noch so viel Anklang findet. Das verdient wirklich größten Respekt.

Ansonsten liebe ich das Buch Arnies Kosmos, einfach, weil ich noch nie erlebt habe, dass jemand eine BDSM- Beziehung so authentisch, ehrlich und ungeschönt beschreibt, wie Violet Mascarpone in diesem Buch. Das besitzt eine Tiefe, an die ein normales Erotikbuch einfach nicht heranreichen kann.



Welche negativen Erfahrungen hast du mit Büchern bereits gemacht?

Oh je, was heißt negative Erfahrungen... Negativ ist meistens nur, dass mir ein Buch nicht gefällt. Das ist dann allerdings wirklich nur Geschmackssache. Was mir aber oft auffällt, ist, dass gerade frei publizierte Werke einfach mangelhaft sind. Soll heißen: Man merkt einfach, dass da kein Verlag dahinter steht, der das Buch noch mal durchschaut und lektoriert. Es fängt ja schon dabei an, dass viele Geschichten dann Rechtschreib-, Tipp-, und sonstige Fehler enthalten, die einfach nicht hätten sein müssen. Und oft ist auch einfach der Stil auf einem Niveau, das wohl kein Verlag so verkaufen würde. Das sind dann Momente, in denen ich mich wirklich ärgere, für so ein Werk auch noch Geld ausgegeben zu haben.


Und was mir auch manchmal sauer aufstößt: Es gibt viele Autoren, die sich an Dinge heranwagen, von denen sie einfach keine Ahnung haben. Ich finde kaum etwas schrecklicher, als wenn ein Buch Logikfehler enthält oder eine Sache darin schlecht recherchiert wurde. Wenn man von etwas keine Ahnung hat, soll man auch nicht darüber schreiben!



Welche Vor- und Nachteile siehst du in Printbüchern und E- Books?

Ich bin ja ein großer Verfechter der E- Books, weil ich sie einfach praktisch finde. Man hat halt nicht mehr das Problem, sie irgendwo im Regal unterbringen zu müssen und dann wiegt so ein Reader auch noch weniger, als es Printbücher tun. Wenn man also z.B. verreist, kann man zum einen mehr Bücher mitnehmen und hat trotzdem noch viel mehr Platz in der Tasche.


Dann muss man natürlich noch sehen, dass Autoren so eine bessere Möglichkeit haben, ein Buch zu veröffentlichen. Man sieht ja, wie viele mittlerweile frei publizieren und nicht mehr auf einen Verlag angewiesen sind. Das hätte sich mit Prints alleine nie so entwickeln können. Ebenfalls Kurzgeschichten: Es lohnt sich ja gar nicht, ein 40 Seiten langes Buch zu drucken. Aber als E-Book kann man es dann eben doch verkaufen.

Das soll jetzt aber nicht so klingen, als wenn man Printbücher nicht mehr braucht. Für mich gibt es weiterhin nichts Schöneres, als ein Buch in Händen zu halten. Irgendwie ist es dann doch noch mal ein anderes Gefühl und gibt dem Buch einen ganz anderen Charme und damit Wert.

Vielen Dank, lieber Julian. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Lesen und rezensieren der Bücher.
Mehr Informationen zu Julian und alle seine Rezensionen gibt es auf http://julesbunteweltderbuecher.blogspot.de
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